Motivation

Die Digitalisierung der Industrie hat für Österreich eine große Bedeutung, vor allem auch, da der produzierende Sektor in Österreich im Vergleich zum EU-Schnitt eine überproportional große Stellung einnimmt[1],[2].

Technisch gesehen sorgen Automatisierung und Robotik für die Muskeln der Industrie 4.0, AR/VR, Kameras und andere Sensoren für die Sinne und Daten sowie Konnektivität stellen das zentrale Nervensystem dar. Der eigentliche Kopf dieser industriellen Revolution ist jedoch die Künstliche Intelligenz (KI), um Prozesse zu verbessern, die durch die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine getrieben werden.

Der Einsatz entsprechender KI Technologien kann in Österreich den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bis 2035 von 1,4 auf 3 Prozent jährlich anheben. Innerhalb der nächsten 20 Jahre kann somit eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von 122 Milliarden Euro erwirtschaftet werden[3].

Vision und Nutzen

Verstärkter Einsatz von Digitalisierung und KI in die Abläufe der Unternehmen und damit eine höhere Digitalisierungsrate in der Wirtschaft

Durch ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen relevanter Akteure gelingt es, aufbauend auf einer Vielzahl bereits bestehender Initiativen, durch die Aktivitäten von AI4P das Thema Digitalisierung weiter zu verankern und das Thema Künstliche Intelligenz greifbar zu machen.
Je höher die Digitalisierungsrate in der österreichischen Unternehmenslandschaft ist, desto höher sind die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität Österreichs.

Reduktion der Ängste der MitarbeiterInnen vor Digitalisierung und vor allem vor Künstlicher Intelligenz

Das Thema Künstliche Intelligenz wirkt bei vielen kleinen Unternehmen und MitarbeiterInnen noch bedrohlicher, insbesondere, weil das Potenzial dieser Technologien vielfach unbekannt ist. Durch die Aktivitäten von AI4P werden Ängste genommen und die Potenziale zielgruppengerecht vermittelt.
Das führt zu einer positiveren Sichtweise und stärkt damit den Wirtschaftsstandort Österreich

Stärkung der digitalen Wertschöpfungsketten, v.a. in Österreich

Entscheidend dafür ist, Unternehmen eine Hilfestellung beim Aufzeigen neuer Möglichkeiten, die sich durch Digitalisierung allgemein und Künstliche Intelligenz im speziellen ergeben, aufzuzeigen, ihnen Hilfestellung bei der Implementierung geeigneter Technologien zu geben und sie bei organisatorischen Veränderungen zu unterstützen.
Das stärkt regionale Wertschöpfungsnetzwerke und fördert die verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Leitbetrieben.

Verstärkte Nutzung der vorhandenen Kompetenz und Infrastruktur

Durch eine österreichweite Koordinierung durch AI4P wird es möglich, vorhandene Kompetenzen und Infrastrukturen bekannter zu machen und damit zu einer verbesserten Auslastung beizutragen.
Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Unternehmen nicht in bestehende Produktionsanlagen eingreifen wollen, um Technologien auszuprobieren

Intensivierung der Kooperation zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen

Die Aktivitäten tragen dazu bei Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen enger zu verzahnen. Insbesondere durch die spezifische Kompetenz in den wissenschaftlichen Einrichtungen und die verfügbare Infrastruktur gelingt es, anschaulich die Potenziale aufzuzeigen und im geschützten Rahmen darzustellen.

Etablierung von Strukturen zur vermehrten Teilnahme an europäischen Programmen

Eine funktionierende und gut austarierte Struktur im nationalen DIH-KIPU trägt dazu bei, dass österreichische Partner verstärkt bei HORIZON 2020 Ausschreibungen oder in Zukunft bei Horizon Europe Ausschreibungen mitmachen. Es gibt bereits Planungen, bei den nächsten Calls mitzumachen und der EU-DIH zu Robotik wird über das LCM Aktivitäten in den DIH-KIPU einbringen.

Austausch von Good-Practise-Beispielen über ganz Österreich

Eine der effektivsten Möglichkeiten ist Unterstützung durch Good-Practise-Beispiele von Unternehmen zu geben, die ähnliche Unternehmensgrößen haben und in Österreich bereits erfolgreich implementiert wurden.
Die Sammlung österreichischer Beispiele trägt dazu bei, das Implementierungsrisiko zu reduzieren, über Sektoren und Regionen hinweg das gegenseitige Lernen zu forcieren und damit die Diffusionsgeschwindigkeit neuer Technologien sozial verträglich zu erhöhen.

Die digitale Transformation

Die digitale Transformation bedeutet Anpassung und Handlungsbedarf in modernen Wirtschaftssystemen. Das bringt auch regional spezifische Herausforderungen für die weitere Entwicklung Österreichs mit sich: In den letzten Jahren sind interessante, zum Teil private, Initiativen und Veranstaltungsformate entstanden, welche die digitale Entwicklung auf unterschiedliche Art und Weise aktivieren und forcieren.

Das gewachsene Angebot hat zum einen zu einer gewissen Heterogenität des Ökosystems beigetragen. Zum anderen gibt es keine Initiative, die eine systematische Vernetzung der Akteure herstellt. Es besteht Potenzial zur weiterführenden Vernetzung, Unterstützung und Koordinierung des regionalen digitalen Milieus und der überregionalen Koordination. Das soll zur verstärkten Stimulierung, planvollen Weiterentwicklung und intensiven Wechselwirkung der Szene beitragen.

Angetrieben von Hochtechnologie-Anbietern und weltweit operierenden Frontrunnern, findet Digitalisierung bereits in den unterschiedlichsten Lebensbereichen statt. Konsequenterweise erlangten Themen rund um die Digitalisierung der produzierenden Wirtschaft („Industrie 4.0“) zunehmende Bekanntheit. Dabei ist zu beobachten, dass bei allgemeinen Informationsveranstaltungen inzwischen eine gewisse Sättigung an allgemeinen Informationen und Visionen spürbar ist.

Bei der konkreten Umsetzung der angesprochenen Themen besteht hingegen nach wie vor großer Informations- und Handlungsbedarf. Die zentrale Frage die sich hierbei stellt ist: Was bedeutet das für mich genau und wie setze ich es um?

 

[1] WKÖ. (2019). Wirtschaftskraft KMU

[2] Statistik Austria. (2019). Leistungs- und Strukturstatistik in Kammersystematik

[3] Accenture. (2018). Künstliche Intelligenz, DNA für Leader

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